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Sieben Tote bei Krawallen in US-Hochsicherheitsgefängnis
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Baku, 16. April, AZERTAC
Bei schweren Krawallen in einem Hochsicherheitsgefängnis im US-Bundesstaat South Carolina sind sieben Häftlinge gestorben. Weitere Insassen der Anstalt Lee Correctional in Bishopville wurden während des fast acht Stunden dauernden Gewaltsausbruchs verletzt, wie die Justizvollzugsbehörde von South Carolina mitteilte.
17 Verletzte mussten demnach medizinisch behandelt werden. Die Randale hatte den Angaben zufolge am Sonntagabend um 19:15 Uhr Ortszeit begonnen. In der Nacht zu Montag hätte das Wachpersonal die Lage gegen 3 Uhr unter Kontrolle gehabt. Nach Angaben der Behörde waren alle Gefängniswärter und Polizeibeamte in Sicherheit.
Zunächst hatte die Behörde den Krawall auf Twitter als "andauernden Vorfall" bezeichnet. Es habe mehrere heftige Auseinandersetzungen zwischen Häftlingen in drei Gefängnistrakten gegeben, hieß es später. Was die Auseinandersetzungen ausgelöst hat, ist bislang unklar.
Überfüllung, rigide Strafen, schlechtes Essen - In dem Hochsicherheitsgefängnis leben etwa 1500 Insassen, unter ihnen die gewalttätigsten Straftäter des Bundesstaats. 2015 wurden in der Anstalt zwei Angestellte erstochen, erst im vergangenen Februar hatte ein Insasse einen anderen Häftling getötet. Der "New York Times" zufolge gibt es nach mehreren blutigen Zwischenfällen in dem Gefängnis seit Längerem die Bitte, die Einrichtung sicherer zu machen.
Im US-Strafvollzug kommt es immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Zu den Gründen gehören die Haftbedingungen, Überfüllung, rigide Strafen, mangelnde Aussichten auf Resozialisierung und schlechtes Essen. Das Gefängnissystem ist streng auf Profit getrimmt. Etwa 25 Prozent aller Gefangenen weltweit sitzen in den USA ein.