WELT
Südafrika verweigert Visum für Dalai Lama
Baku, den 4. Oktober (AZERTAG). Am 7. Oktober wird Desmond Tutu 80 Jahre alt. Doch bei der Feier muss der südafrikanische Träger des Friedensnobelpreises auf einen wichtigen Ehrengast verzichten. Der Dalai Lama hat seine Reise abgesagt, weil Südafrika ihm kein Visum erteilt hat.
Wie eine Sprecherin des geistlichen Oberhaupts der Tibeter am Dienstag in Neu Delhi weiter mitteilte, war die Abreise für diesen Donnerstag geplant. Die südafrikanische Botschaft habe jedoch die bereits Ende August beantragte Einreise bislang nicht genehmigt.
„Wir sind daher zu der Überzeugung gelangt, dass der südafrikanischen Regierung - aus welchem Grund auch immer - nicht daran gelegen ist, seiner Heiligkeit ein Visum auszustellen“, sagte die Sprecherin. Erzbischof Tutu hatte den Dalai Lama persönlich eingeladen.
Eine Sprecherin Tutus reagierte auf die Reiseabsage mit den Worten, es handle sich um den „düstersten Tag“ für Südafrika. Die südafrikanischen Behörden hätten es noch nicht einmal für nötig befunden, auf den Visumsantrag des Dalai Lama zu antworten.
Im März 2009 hatte Südafrika dem Dalai Lama schon einmal die Einreise verweigert. Ein Regierungssprecher hatte damals eingeräumt, dass es mit Rücksicht auf die Beziehungen zum Handelspartner China nicht im Interesse Südafrikas sei, dem Dalai Lama ein Visum auszustellen. Der Dalai Lama und die tibetische Exil-Regierung haben ihren Sitz in der nordindischen Stadt Dharamsala.