WELT
Tote und Verletzte bei Angriffen auf Christen im Irak
Baku, den 11. November (AZERTAG). Die irakischen Christen bleiben im Visier offenbar sunnitischer Extremisten.
Bei einer Serie von Bomben- und Granatwerferangriffen kamen in der Nacht zum Mittwoch in Bagdad mindestens drei Menschen ums Leben, wie es in Sicherheitskreisen hieß. Mehr als 30 Personen wurden verletzt. Erst vor zehn Tagen waren bei einer Geiselnahme in der katholischen Kathedrale 52 Menschen getötet worden. Die Angriffe nährten Befürchtungen in der christlichen Minderheit, dass sunnitische Extremisten versuchen könnten, sie aus ihrer angestammten Heimat zu vertreiben.
"Was können wir tun? Sie jagen die Christen in allen Bagdader Stadtteilen", klagte der aufgewühlte chaldäische Patriarch Emmanuel III Delly im Telefongespräch mit Reuters. Die Christen könnten die Angreifer nicht aufhalten. "Wir können nur zu Gott beten, dass er diese Verbrechen beendet."
Die nächtlichen Angriffe seien eine Fortsetzung der Geiselnahme in der Kirche, hieß es im Innenministerium. Extremisten mit Verbindungen zur Al-Kaida hatten die Gläubigen in ihre Gewalt gebracht und Sprengsätze gezündet, als die Polizei das Gebäude stürmte. Delly sagte, die Extremisten wollten die Christen ganz augenscheinlich aus dem Irak vertreiben.