WELT
Unwetter in China: Mindestens elf Menschen gestorben
Baku, 1. August, AZERTAC
Bei Überschwemmungen durch sintflutartigen Regen sind in der chinesischen Hauptstadt Peking mindestens elf Menschen gestorben. Wie das chinesische Staatsfernsehen berichtete, wurden die Toten von Rettungskräften in einem Fluss im besonders von Überschwemmungen betroffenen Außenbezirk Mentougou entdeckt.
Einwohner des Stadtteils sowie Räumungsteams nutzten am Nachmittag eine leichte Beruhigung des Wetters, um Häuser und Straßen von Schlamm, Ästen und anderen angeschwemmten Trümmern zu befreien.
“Ich bin alt, aber derartige Überschwemmungen habe ich noch nie gesehen“, sagte Qin Quan, eine Einwohnerin von Mentougou, der Nachrichtenagentur AFP. Sie zeigte auf ihrem Smartphone ein von ihren Nachbarn geteiltes Video von einem Mann, der sich mit einer Hand verzweifelt an einen Pfahl klammert, während Wasser über ihn hinwegspült.
Warnung an die Bevölkerung - Auf anderen Aufnahmen in sozialen Medien war zu sehen, wie in den Vororten braune Schlammfluten Autos mitreißen. Auf einem Video flutet Regenwasser eine U-Bahn-Station in Pekings Universitätsbezirk.
Die extremen Regenfälle, die noch bis Dienstag anhalten sollen, sind eine Folge des Tropensturms »Doksuri«. Das Pekinger Wetteramt hatte seit Samstagabend die höchste Unwetterwarnstufe ausgerufen und der Bevölkerung geraten, nicht vor die Tür zu gehen. »Doksuri« war zuvor als Taifun auf die chinesische Küstenprovinz Fujian getroffen und hatte sich auf seinem Weg ins Landesinnere zu einem Tropensturm abgeschwächt.
Bereits am Sonntag waren Zehntausende Einwohner aus den besonders überschwemmungsgefährdeten Vierteln der Hauptstadt in Sicherheit gebracht worden. Eine seit dem Wochenende für weite Teile Nordchinas geltende höchste Warnstufe wegen Starkregens wurde am Montag für den Großraum Peking und die Nachbarprovinz Hebei erneuert.
Die Straßen im Zentrum waren ungewöhnlich ruhig. In Teilen Pekings mussten U-Bahnen und Busse zeitweise den Betrieb einstellen, auch Dutzende Flüge wurden gestrichen, bekannte Touristenattraktionen blieben geschlossen.