WELT
Zahl der Toten bei Waldbränden in Chile steigt erheblich VIDEO
Baku, 5. Februar, AZERTAC
Durch die verheerenden Waldbrände in Chile sind nach jüngsten Angaben mindestens 99 Menschen ums Leben gekommen. Dies teilte die für die Erfassung der Opfer zuständige Behörde SML mit. Zuvor hatte Präsident Gabriel Boric bei einem Besuch in Quilpué westlich der besonders betroffenen Küstenstadt Viña del Mar von 64 Toten gesprochen.
Es handele sich um »die größte Tragödie” seit dem starken Erdbeben mit mehr als 500 Toten von 2010, sagte Boric bei seinem Besuch in der Region Valparaíso und warnte, die Zahl der Toten werde noch erheblich steigen.
Ganze Wohnviertel wurden durch die Flammen zerstört, Autos verbrannten, wie ein Team der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Tausende Bewohner hatten am Freitag mehrere Stunden lang festgesessen, als sie mit dem Auto zu fliehen versuchten. Zehntausende Hektar Wald wurden vernichtet.
Den dritten Tag in Folge kämpften die Feuerwehrleute gegen dutzende Brände im Zentrum und im Süden des Landes. Laut dem nationalen Katastrophenschutzdienst (Senapred) loderten am Morgen noch 34 Brände, 43 waren demnach unter Kontrolle.
„Das war ein Inferno“ - „Hier steht kein einziges Haus mehr“, erzählte die 67-jährige Rentnerin Lilian Rojas, die in der bei Touristen beliebten Küstenstadt Viña del Mar in der Nähe des Botanischen Gartens wohnte. Das Feuer habe sie binnen weniger Minuten überrascht. „Ich bin rausgegangen, um zu schauen, und die Leute rannten schon. Ich bin rausgegangen, habe die Tür zugezogen und bin weg“, sagt sie und zeigt auf ihr rosafarbenes Kleid: „Das ist das einzige, was mir geblieben ist.“